Frauen verdienen nicht nur in Österreich, sondern in der gesamten EU weniger als Männer. (http://kurier.at/politik/niedrigere-frauengagen-oesterreich-ist-eu-schlusslicht/773.037) Durchschnittlich handelt es sich dabei um 16,2 Prozent. Die Europäische Kommission ließ diesbezüglich verlauten, dass Frauen in Europa in diesem Sinne 59 Tage „unentgeltlich“ arbeiten würden. Daten der Antidiskriminierungsstelle zeigen auf, dass die Lohnunterschiede in Italien, Malta, Slowenien und Rumänien unter 9 Prozent liegen. In allen anderen EU-Ländern sind die Lohnunterschiede noch höher. Das Verdienst der Frauen ist in Estland, aber auch in Österreich geringer als in Deutschland. In Österreich beträgt der Lohnunterschied 24 Prozent.
Warum fällt der Verdienst von Frauen geringer aus?
Nun stellt sich natürlich die Frage, wie es sein kann, dass die österreichischen Frauen im 21. Jahrhundert immer noch weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. Wie ist es möglich, dass trotz aller Gleichberechtigungsfloskeln das Gehalt geringer ausfällt? Diese Fragen wurden selbstverständlich schon in unzähligen Untersuchungen aufgegriffen, die Antworten fallen jedoch recht unterschiedlich aus. (vgl.: http://www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2013/PK0148/)
So ist die Rede davon, dass Frauen oft von einer falschen Berufswahl betroffen seien. Auch die Karenzzeiten werden aufgeführt. Des Weiteren sei es der Fall, dass Männer in besser bezahlten Branchen arbeiten und ein besseres Geschick in punkto Gehaltsverhandlungen aufweisen würden. Und es existiert auch die Annahme, Männer würden in ihrem Unternehmen lieber Männer anstellen als Frauen.
Equal Pay Day – Anlass zur Heiterkeit?
Am 8. Oktober 2013 war der sogenannte Equal Pay Day (http://www.bpw.at/content/equal-pay-day)– also der „Tag für gleichgestellte Verdienste/Löhne“. Der Equal Pay Day ist ein fiktiver Stichtag, ab dem Frauen im laufenden Jahr aufgrund der Einkommensschere statistisch betrachtet „gratis“ arbeiten. Jahr für Jahr flammt an diesem Tag die Diskussion auf, warum Frauen eigentlich weniger verdienen als Männer und was dagegen getan werden könnte. Doch es können in Bezug auf die unselbstständig erwerbstätigen Frauen in Österreich Fortschritte festgestellt werden – es wird demnach ein leichter Trend in Richtung Gleichberechtigung sichtbar.
Statistisch gesehen verdienten die Frauen 2011 um etwa 4-5 % mehr als 1999 und die Männer im selben Zeitraum um etwa 1-2 % weniger. Doch diese Zahlen sind kein Grund, um zu feiern. Denn laut Statistik Austria verdienen Frauen im Jahr 2013 im Durchschnitt immer noch um 23,2 % weniger. Doch noch schlimmer sieht es bei den unselbstständig erwerbstätigen Frauen aus: Sie verdienten 2011 satte 33,7 % weniger als Männer.
Brutto Netto Rechner sorgt für Aufklärung
Ein Brutto Netto Rechner liefern Interessierten Aufschluss, wie viel sie eigentlich verdienen. Doch was ist eigentlich Netto – und was ist Brutto? Als Brutto wird jener Betrag definiert, den man als Gehalt vor Abzug der Sozialversicherung und Lohnsteuer bekommt. Als Netto bezeichnet man entgegen jenen Betrag, den man als Lohn nach Abzug der Abgaben wie Sozialversicherung und Lohnsteuer tatsächlich bekommt. Es handelt sich hierbei also um den Betrag, der auf das eigene Konto überwiesen wird. Ein Brutto Netto Rechner kann Arbeitnehmern also verdeutlichen, welche Abzüge getätigt werden und wie viel Geld vom Gehalt letztendlich übrig bleibt. (vgl.: http://www.bruttonetto-rechner.at/2013/frauen-verdienen-weniger-als-maenner/)
Den Vorsprung überwinden
Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern herzustellen, zählt zu den großen Zielen der Europäischen Beschäftigungsstrategie, aber auch unserer Gesellschaft. Frauen sind mit einem erheblichen Vorsprung von Seiten der Männer im Erwerbsleben konfrontiert, der sogar im Wachsen begriffen ist. Es muss demnach als unbedingt notwendig erachtet werden, in punkto Gleichberechtigung weitere Maßnahmen zu setzen.