Die Aufregung ist sicherlich bei allen Eltern groß, wenn beim Kind das erste Zähnchen zu erkennen ist. Bis dahin ist es für die meisten Babys allerdings ein schwieriger und schmerzhafter Weg, muss sich der Zahn zuerst unangenehm von unten nach oben durchbohren. Keine Freude für den Säugling, schließlich kann diese Prozedur von mehreren Tagen bis zu einigen Wochen andauern. Dass ein Zahn ohne Sabbern, Meckern, Weinen und Nagen den Durchbruch erzielt, ist eigentlich eher die Ausnahme.
Wenn der Zahn drückt
Die Anlagen für die Zähne sind bei der Vielzahl aller Babys bereits schon im Mutterleib gegeben. Im Unter- als auch Oberkiefer sitzen tief im Zahnfleisch versteckt je 10 kleine Milchzähne, die alle irgendwann mal zum Einsatz kommen möchten. In der Regel zeigt sich das erste Zähnchen ab einem Alter von ungefähr 5-6 Monaten – dies ist allerdings nur ein grober Richtwert. Einige Zähne kommen früher, andere wiederum später. Ausnahmen bestätigen hier die Regel und sind kein Grund zur Besorgnis.
Allerdings bleibt ein Zahn nur selten allein. Meistens sichten die Eltern den ersten Milchzahn im Unterkiefer, kurz darauf wird auch sein Kollege erscheinen. Nachdem die beiden unteren Zähne an die frische Luft gelangt sind, kommen auch die oberen Schneidezähne zum Vorschein. Manchmal sehen Eltern die Zähne gar nicht, sondern machen eher die schmerzhafte Erfahrung, wenn das Kind am Finger von Mama oder Papa nuckelt.
Wenn das Zahnen auf das Gemüt schlägt
Nicht nur Babys leiden unter dem Zahnen, auch die Eltern werden auf eine wahre Zerreißprobe gestellt. Dass das Kind mit seinen Zähnen beschäftigt ist, erkennen Mamas und Papas häufig am Dauer-Sabberfluss. Gegenstände, die in Greifnähe gelangen, werden unerbittlich in den Mund genommen und angenagt. Ganz offensichtlich versucht das Baby so den Druck zu kompensieren. Neben all diesen Symptomen sind auch meist rote Backen und ein leicht gerötetes Zahnfleisch zu erkennen. Doch all dies ist noch nicht alles: Natürlich ist der Druck groß und die Schmerzen sind unangenehm. Daher wird das Kind auch quengeln, meist nörgelig sein und weint manchmal sogar. Durch den erhöhten Speichelfluss kann es beim Kind hin und wieder ebenso zu Durchfall kommen. Hier ist schnelles Handeln angebracht, denn verbringt das Baby zu lange in diesem sauren Stuhl, ist ein wunder Po keine Seltenheit.
Doch so sehr das Baby mit seinem Zahn zu kämpfen scheint – auch die Eltern sind das eine oder andere Mal schwer am Verzweifeln. Schließlich ist ein ewig quengelndes Kind kein Labsal für die Seele. Und so versuchen die Mutter oder der Vater das kleine Baby rund um die Uhr zu beruhigen, mit kühlenden Beißringen zu besänftigen und den Schmerz mit Kuscheleinheiten zu lindern. Globulis und Zahnungscremes werden als unterstützende Hilfen ebenfalls angewandt, allerdings helfen diese nicht bei jedem Kind – einen Versuch ist es jedoch immer wert.
So kann Babys Leid gelindert werden
Zugegeben: Ein zahnendes Kind ist kein Zuckerschlecken, aber ist der Zahn erst einmal durch, ist überall die Freude groß. Bis zu diesem Zeitpunkt ist es allerdings ratsam dem Kind seinen Schmerz zu erleichtern. Wichtig: Das Kind darf gern an allem rumbeißen, sofern es für ihn zuträglich ist. Dieses Knabbern sollte nicht unterbunden werden, schließlich kann das Kauen und Beißen eine Beschleunigung des Durchstoßens des Zahnes bedeuten. Zudem lindert diese Methode den Druckschmerz und bietet dem Kind ein glückseliges Gefühl.
Beißringe, die ein idealer Zahnungshelfer sind, gibt es in Babyfachmärkten und gut sortierten Drogerien zu erwerben. Beim Kauf sollten Eltern auf jeden Fall darauf achten, dass keine Weichmacher in den Ringen enthalten sind. Unbedenklich sind Substanzen wie Polypropylen (PP) und Polyethylen (PE).
Der Kauf von zwei oder drei Kühlringen ist hier sinnvoll. So stehen weitere, kühlende Elemente immer in Reserve und können ausgetauscht werden. Alternativ ist auch kühler Löffel, eine harte Brotkruste oder ein Stück hartes Gemüse (wie eine Möhre) einsetzbar. Hinweis: Das Kind nie aus den Augen lassen, damit es sich an keinem der bereits genannten Zahnungshilfen verschlucken kann.
Zahnpflege von Anfang an
Ist der erste Zahn schlussendlich durchgebrochen, beginnen die Eltern auch direkt mit der Pflege. Hier ist jedoch kein großes Arsenal von Zahnbürsten und Zahnpasta von Nöten. Ein sauberes, raues Tuch, die Fingerzahnbürsten aus dem Handel oder ähnliche Helferlein bieten bei den ersten Zähnen eine herausragende Variante, um die ersten Zähnen zu pflegen und zu versorgen.
Warum dieser Aufwand? Bereits das erste Zähnchen muss gepflegt werden, denn auch kleine Kinder haben Bakterien in ihrem Mund. Werden diese Milchzähne nicht ausreichend gesäubert, so kann sich dies auch auf die Entwicklung der bleibenden Zähne auswirken. Daher sollten Eltern dies beachten:
- Eine kalziumreiche Kost ist besonders maßgeblich, da diese die Zähne mit wichtigen Mineralstoffen versorgt.
- Süßigkeiten sind in Maßen anbieten und regelmäßig die Zähne zu putzen.
- Betthupferl und süße Säfte nach dem abendlichen Zähneputzen sind nicht geeignet.
- Auch Milchzähne regelmäßig vom Zahnarzt kontrollieren lassen.
- Kariesansteckung von Erwachsenen auf Babys ist keine Seltenheit.
Auch wenn dieser letzte Punkt einige Eltern verwundern mag, so ist diese Anmerkung keine an den Haaren herbeigezogene Erfindung, sondern kann dem eigenen Kind wahrlich schaden. Haben die Eltern Karies und lutschen am Löffeln oder am Schnuller, so können diese Bakterien auch in den Mund des Babys gelangen und dort den Zähnen schaden. Eine gewisse Hygiene und sorgsame Pflege ist daher sowohl für die Milchzähne als auch die bleibende Zähne unerlässlich.